Schloss Solitude Stuttgart, Musikzimmer, Verzierung an der Wand

DES HERZOGS VERGNÜGENLEIDENSCHAFT FÜR DIE MUSIK

Der Erbauer von Schloss Solitude brannte für die Musik. Das prächtige Musikzimmer gehört zu den intimsten Kabinetten des Lustschlosses im Westen von Stuttgart. Herzog Carl Eugen war aber mehr als nur Kenner und Genießer – der Landesherr haute gelegentlich selbst in die Tasten.

Schloss Solitude Stuttgart, Musikzimmer

Das Musikzimmer der Solitude bildete einen prunkvollen Rahmen für Konzerte.

DIE LEIDENSCHAFT DES HERZOGS

Herzog Carl Eugen liebte die Musik! Der Herrscher von Württemberg hörte sie gerne und war auch selbst musikalisch versiert: Er konnte nicht nur sicher Partituren lesen, sondern auch Cembalo spielen. Bei Konzertproben griff er daher manchmal selbst beherzt in die Tasten und übernahm das Tasteninstrument. Im herzoglichen Lustschloss Solitude haben sich Spuren der musikalischen Begeisterung erhalten: Carl Eugen ließ dort das repräsentative Musikzimmer einrichten.

GENUSS FÜR AUGEN UND OHREN

Das Musikzimmer gehört zu den intimsten Kabinetten von Schloss Solitude. „2 Clavier und 12 stehende Pult auf hohen Füßen von weiß und vergoldter Bildhauer Arbeit“ standen für das herzogliche Vergnügen zur Verfügung. Die Dekoration des Musikzimmers ist verspielt und üppig. Allerlei Musikinstrumente zieren Wände und Decke. Typisch Barock ist das Vergnügen nach optischer Täuschung: Die Spiegel vervielfältigen die Motive scheinbar unendlich. Sie verleihen dem weiß-goldenen Zimmer seine besondere Atmosphäre.

Schloss Solitude Stuttgart, Musikzimmer, Übergang zwischen Decke und Wand

Gold, weiß und verspielt: Das Musikzimmer von Schloss Solitude ist typisch barock.

Schloss Solitude Stuttgart, Musikzimmer, Spiegel

Schloss Solitude Stuttgart, Musikzimmer, Supraporte mit Ruinenlandschaft, Adolf Friedrich Harper, um 1770

Das Gemälde einer romantischen Ruinenlandschaft sollte den Betrachter rühren.

GENIESSER UND KENNER

Herzog Carl Eugen schätzte und genoss die Tonkunst. Das Vergnügen kostete allerdings eine Unsumme: Allein für die rund 60 Musiker der herzoglichen Hofmusik gab Württemberg 1767 knapp 60.000 Gulden aus. Italienische und französische Künstler verliehen dem Theaterorchester seinen besonderen Ruhm ‒ mit Erfolg: Das Ensemble des Herzogtums zählte zu den berühmtesten Orchestern in Deutschland und beeindruckte selbst den Herzog immer wieder: Als Landesherr besuchte er es sogar hinter den Kulissen.

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