Porträt des Herzogs Carl Eugen von Württemberg

Kunstsinnig und verschwenderischCarl Eugenvon Württemberg

Das Herzogtum Württemberg litt unter dem verschwenderischen Lebensstil des jungen Herzogs Carl Eugen (1728–1793). Erst im reifen Alter von 50 Jahren gab er sich aufgeklärter. Bekannt ist Carl Eugen vor allem für seine Bautätigkeit.

Kupferstich des etwa 12-jährigen Carl Eugen nach einem Jugendbildnis von Antoine Pesne

Bildnis des etwa 12-jährigen Carl Eugen.

Wann übernahm Carl Eugen die Regentschaft?

Nach dem frühen Tod seines Vaters wurde Carl Eugen bereits im Alter von 16 Jahren mündig gesprochen. Im Jahr 1744 bestieg er als katholischer Landesherr den Thron des protestantischen Herzogtums Württemberg. Selbst ein erfahrener Thronfolger hätte es in dieser Konstellation schwer gehabt. Unstimmigkeiten und innenpolitische Auseinandersetzungen waren daher vorprogrammiert.

Außenansicht von Schloss Monrepos in Ludwigsburg

Ein Sommerschlösschen: Schloss Monrepos.

Was war die bedeutendste Leistung Carl Eugens?

Herzog Carl Eugen ist es zu verdanken, dass in Württemberg zahlreiche Schlösser, Gartenanlagen und Theaterhäuser errichtet wurden. Vieles ist heute noch zu sehen: das Neue Schloss in Stuttgart, das Carl-Eugen-Appartement im Residenzschloss Ludwigsburg, das Seeschloss Monrepos, die Schlösser Solitude und Hohenheim. Sein Wissen über Architektur und seine Vorstellungen brachte er in diese Bauprojekte ein. Die Solitude-Planung übernahm der Herzog höchstpersönlich.

Kupferstich des Rotwildparks am Bärenschlössle in Stuttgart aus dem Jahr 1840

Rotwildparks erlaubten eine einfache Jagd.

Wie vergnügte sich der Herzog?

Legendär sind Carl Eugens aufwendige Prunkjagden, seine zahlreichen Mätressen sowie die kostspieligen Feste und Schauspielaufführungen. Vor allem seine Geburts- und Namenstage feierte er anfänglich jedes Jahr mit pompös inszenierten Opernaufführungen, Hofbällen und Galadiners. Monatelang waren Künstler und Bedienstete mit den Vorbereitungen beschäftigt.

Bildnis Franziska von Hohenheim, heute in Schloss Kirchheim, Foto: Staatsanzeiger für Baden-Württemberg, Anja Stangl

Seine zweite Ehefrau, Franziska von Hohenheim.

Kümmerte sich der Herzog um seine Untertanen?

Außen- und innenpolitisch hatte der Herzog keine gute Hand. Sein Regierungsstil, seine Steuererhebungen und seine Ausgaben wirkten sich katastrophal auf das Herzogtum aus. Deutlich gemäßigter verhielt sich Carl Eugen in fortgeschrittenem Alter. Seine zweite Ehefrau Franziska von Hohenheim hat ihn wohl beeinflusst. 1770 gründete er eine Militär- und Kunstakademie, die spätere Hohe Karlsschule, die vor allem Landeskinder aufnahm – manchmal sogar gegen ihren Willen. Damit förderte der Herzog die Ausbildung von Künstlern für Württemberg und zog eine an den Hof gebundene Führungselite heran.

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