Schloss Solitude Stuttgart, Weißer Saal

Festliches Zentrum von Schloss SolitudeDer Weisse Saal

Feierlich und elegant wirkt der Weiße Saal von Schloss Solitude – der Höhepunkt für den Empfang hoher Gäste. Zur Zeit Herzog Carl Eugens fanden hier rauschende Bälle, prächtige Empfänge und üppige Galadiners statt. Auch heute ist der Weiße Saal ein beliebter Veranstaltungsort.

Innenansicht des Weißen Saals in Schloss Solitude, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Niels Schubert

Der Höhepunkt des Schlosses: der Weiße Saal.

Wo die Hofgesellschaft das Tanzbein schwang

Groß, elegant, stilvoll – der Weiße Saal bildet den Mittelpunkt der Schlossanlage. Die Wände sind mit Stuckmarmor ausgekleidet und durch korinthische Säulenpaare gegliedert. Sechs Fenstertüren ermöglichen den Zugang zum umlaufenden Balkon, der vor allem auf der Nordseite einen unvergleichlichen Ausblick bietet. Die Kuppel mit ovalem Deckengemälde und reichen Stuckaturen überfängt den prächtigen Raum. Zu Recht gilt dieser Saal als einer der schönsten in ganz Württemberg.

Ein Blick nach oben lohnt sich

Das ovale Deckengemälde im Weißen Saal wurde um 1768 von dem französischen Künstler Nicolas Guibal gemalt. Es handelt sich um eine sinnbildliche Darstellung der Wohlfahrt des Landes Württemberg unter der Regierung von Herzog Carl Eugen. In luftigen Höhen bevölkern verschiedene Figuren das illusionistisch wirkende Himmelszelt. So flankieren im Zentrum die Tugenden Milde und Weisheit den Herzogshut, der den Landesherrn symbolisiert. Auf der düsteren Seite werden Laster und Krieg besiegt. Die helle Seite des Bildes ist dagegen Schauplatz des Friedens und der Wohlfahrt.

Das Deckengemälde im Weißen Saal von Schloss Solitude zeigt die Wohlfahrt des Landes Württemberg unter der Regierung Herzog Carl Eugens, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andrea Rachele

Verherrlichung der Regierung Carl Eugens im Deckengemälde des Weißen Saals.

Künstler am württembergischen Hof

Neben Nicolas Guibal waren auch der französische Hofbaumeister Philippe de La Guêpière sowie verschiedene Stuckateure an der Gestaltung beteiligt. Valentin Sonnenschein und Johann Adam Bauer fertigten die mit Girlanden geschmückten Figuren am Übergang zur Decke. Der italienische Künstler Ludovico Bossi arbeitete mit seinen Gehilfen ebenfalls an den Stuckverzierungen des Weißen Saals mit.

Profilbildnis Herzog Carl Eugens von Württemberg auf einer Medaille von etwa 1780, Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Dieter Jäger

Profil Herzog Carl Eugens auf einer Medaille.

Höfisches Zeremoniell

Im Juli 1769 tafelte Herzog Carl Eugen zum ersten Mal im Weißen Saal. In den folgenden Jahren wurde der Raum als feierlicher Empfangs- und Festsaal genutzt: ein wichtiger Schauplatz des höfischen Zeremoniells im Herzogtum Württemberg.

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