Schloss Solitude im Herbst, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Norbert Stadler

Eine Welt für sichDie Gebäude

Als Pavillon-Ensemble mit dem Charakter einer kleinen Stadt, so könnte man die Solitude beschreiben. Das Ganze ist symmetrisch angelegt: typisch für die Barockzeit. In den einzelnen Bauten gab es Wohnräume für Herzog, Hofstaat und Gäste, Gesellschaftszimmer und Versorgungsbereiche.

Luftansicht von Schloss Solitude mit Offizien- und Kavaliersbauten

Die Nebengebäude wirken wie ein Rahmen für den Schlossbau.

Der Gesamteindruck

Die zentrale Bautengruppe ähnelt barocken Bühnenbildern. Für die lange Anfahrt aus Ludwigsburg wurde die Solitude als effektvoller Blickfang eingesetzt und diente gleichzeitig als Aussichtspunkt. Die seitlich gelegenen Nebengebäude sollten den Gesamteindruck auflockern und allmählich zum Gartenbereich führen. Sie sind auf einem kreissegmentförmigen Grundriss aufgereiht, der die Radialanlagen barocker Jagdschlösser aufgreift.

Gartenseite von Schloss Solitude mit Freitreppe und Altan

Die Freitreppen führen empor zum Altan: Aussicht garantiert.

Freitreppen für den Ausblick

Das repräsentative Hauptgeschoss im ersten Stock, die sogenannte Beletage, erhebt sich über einem Sockelgeschoss, das von Arkadenbögen umgeben und verborgen ist. Diese Bögen stützen einen rundum laufenden Altan. Dort hinauf führt – auf Vorder- und Rückseite – eine geschwungene zweiläufige Treppenanlage. Diese rundum laufende Plattform war Aussichtspunkt und fürstlicher Empfangsbereich zugleich: ein beliebtes Motiv bei Lustschlössern, ein sogenanntes „Belvedere“.

Die wichtigen Räume

Das Hauptgeschoss beherbergt im Zentrum den Weißen Saal als repräsentativen Festsaal. Im Westflügel ist das offizielle Appartement des Herzogs mit Schlaf- und Arbeitszimmer sowie Bibliothek untergebracht, im Ostflügel die Gesellschaftsräume. Beide Raumgruppen dienten der Repräsentation. Der heutige Eingang entspricht übrigens nicht der historischen Situation: Die Beletage wurde durch den Weißen Saal betreten. Im Sockelgeschoss gibt es zwei weitere Appartements für hochrangige Gäste. Insgesamt war das Schloss vor allem die Kulisse für das höfische Zeremoniell – tatsächlich waren der Herzog und seine Gäste im Offizien- und im Kavaliersbau untergebracht.

Besucher erkunden den Weißen Saal im Hauptgeschoss von Schloss Solitude

Hier feierte der Hofstaat unter Herzog Carl Eugen: der Weiße Saal

Luftansicht des östlichen Flügelbaus von Schloss Solitude mit der Wohnung Herzog Carl Eugens

Im östlichen Flügelbau wohnte Herzog Carl Eugen.

Offizien- und Kavaliersbau

Der Schlossbau wird auf der Südseite eingerahmt von zwei Flügelbauten, die jeweils aus Kopfgebäude, eingeschossigem halbrunden Seitentrakt und rückwärtigen Flügeln bestehen. Im westlichen Flügelbau – dem Offizienbau – waren das Theater, eine Bildergalerie sowie die Konditorei, die Kaffee- und die Silberkammer untergebracht. Der östliche Flügelbau – der Kavaliersbau – beherbergte im Erdgeschoss die private Wohnung des Herzogs, im Obergeschoss das Appartement seiner Mätresse, Gesellschaftszimmer und die herzogliche Schlosskapelle.

Luftansicht der zehn Kavaliershäuschen in Fortsetzung des östlichen Flügels

In den Kavaliershäuschen wohnte der Hofstaat.

Die Kavaliershäuschen

Da die beiden Flügelbauten der Unterbringung von Herzog und Hof sowie der wirtschaftlichen Versorgung dienten, hatten sie bei den Bauarbeiten zwischen 1764 und 1766 Vorrang. Von hier aus konnte der Herzog die Bauarbeiten am Hauptgebäude verfolgen. In Verlängerung der Flügelbauten entstanden westlich und östlich jeweils 10 Pavillons. In den sogenannten Kavaliershäuschen gab es: Speisesaal, Billardzimmer, Back-, Brat- und Ritterküche, das Küchenmeistergewölbe, die Verwaltung, Räume für den Hofstaat und für Bedienstete.

Möchten Sie sich gerne in die Zeit von Herzog Carl Eugen zurückversetzen lassen? Dann nehmen Sie an einer Kostümführung durch Schloss Solitude teil und plaudern Sie mit Franziska von Hohenheim.

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