Detail aus dem Deckengemälde im Weißen Saal mit der Darstellung der Wohlfahrt Württembergs

Der Wohlfahrt des Landes gewidmetDas Deckengemälde

Die gebildeten Zeitgenossen von Herzog Carl Eugen verstanden sofort, was das Deckengemälde im Weißen Saal von Schloss Solitude erzählte. Heute braucht es etwas Nachhilfe. Versteckte Hinweise zum Verstehen der Szenen sind die Gegenstände, die die dargestellten Figuren in Händen halten.

Bildnis Herzog Carl Eugens, 1770

Herzog Carl Eugen als Regent Württembergs.

Zum Bildinhalt: Wunschbild und Realität

Das zentrale Deckengemälde im Weißen Saal hat Nicolas Guibal 1768 gemalt. Herzog Carl Eugen als Auftraggeber hatte gezielte Vorstellungen vom Bildinhalt: Er wollte sich als erfolgreicher Regent dargestellt wissen, der das Land durch seine Taten vor Unheil schützte und sich für Frieden und Wohlstand einsetzte. Die Realität sah freilich anders aus, denn Carl Eugen führte nicht nur Kriege, sondern auch ein verschwenderisches Leben, das vor allem seinem eigenen Wohl zugute kam.

Himmlische Gefilde

Durch das Deckengemälde scheint sich der Weiße Saal zum Himmel hin zu öffnen. Im Zentrum der Darstellung flankieren die beiden Tugenden Milde und Weisheit den Herzogshut. Der Krieg, gekennzeichnet durch die Rüstungen, wird von der Eintracht gebändigt. Die Götter Bacchus und Ceres halten Weinlaub und Früchte in ihren Händen. Sie stehen für Wein- und Ackerbau. Der Gott Apoll, umgeben von Bildhauerei, Architektur und Musik, symbolisiert die Kultur. Der Rückschluss für den Betrachter: Landwirtschaft und Kultur sind nur in Friedenszeiten möglich.

Deckengemälde im Weißen Saal stellt die Wohlfahrt Württembergs unter Herzog Carl Eugen dar, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andrea Rachele

Das Deckengemälde im Weißen Saal stellt die Wohlfahrt Württembergs unter Herzog Carl Eugen dar.

Detailansicht der Deckenkehle im Weißen Saal von Schloss Solitude, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andrea Rachele

Verzierungen zwischen Wand und Decke.

Prächtiger Übergang zwischen Wand und Decke

Zwischen dem Deckengemälde und dem Stuckgesims befinden sich zwei unterschiedlich gestaltete Wandbereiche übereinander: eine Zone mit ovalen Fenstern und darüber eine Hohlkehle. Auf den Rahmen der Fenster sind Kriegstrophäen zu sehen. Blumengirlanden und kleine Figuren aus Stuck, ebenfalls von Nicolas Guibal entworfen, verbinden die Fenster miteinander. In der Hohlkehle wechseln architektonische Stuckelemente und gemalte Himmelsdarstellungen.

Monogramm Herzog Carl Eugens über der südlichen Eingangstür zum Weißen Saal, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andrea Rachele

Das Monogramm des Herzogs im Weißen Saal.

Wappen und Monogramm

Über der nördlichen Eingangstür ist das württembergische Herzogswappen mit Herzogshut angebracht. Als Gegenstück befindet sich über der südlichen Eingangstür, durch die die hohen Herrschaften üblicherweise das Schloss betraten, das Monogramm von Herzog Carl Eugen.

Frankreich und Deutschland blicken auf eine wechselvolle gemeinsame Vergangenheit zurück. Die Themenwelt „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ betrachtet mit faszinierenden Geschichten, Anekdoten und Persönlichkeiten die spannungsreiche Beziehung der beiden Nachbarländer.

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