Mittwoch, 16. Dezember 2020

Schloss Solitude, Stuttgart | Allgemeines Ein Engel, der Frieden bringt. Adventsgruß von der Solitude

Vor Weihnachten fallen sie besonders ins Auge: die vielen Engel, die in Schloss Solitude zu sehen sind. Den größten findet man im Deckenbild des Weißen Saals: Es ist ein Himmelsbote, der den Menschen Frieden bringt. Kein Wunder, dass so viele Paare diesen Ort für ihre standesamtliche Trauung auswählen! Aber auch in allen anderen Räumen gibt es jede Menge geflügelte Himmelsboten: Meist sind es kleine Putten, die mit Girlanden und Musikinstrumenten Alltag und Fest am Hof des Herzogs begleitet haben.

EIN WEIHNACHTSGRUSS VON DER SOLITUDE

Wie alle Monumente im Land ist das Lustschloss derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht zugänglich: Die Mitarbeiterinnen der Schlossverwaltung, die sonst den vielen Gästen die Details des Schlosses und seine Geschichten präsentieren, nehmen jetzt bei ihren Kontrollgängen im Schloss Fotohandy und Kamera in die Hand und halten besonders schöne Motive fest. Etwa den großen Friedensengel, der im Deckengemälde des Weißen Saales auffällt. Er ist schon durch seine Größe ein Hingucker. Das Bild hat das Wohlergehen des Landes und seiner Menschen unter Herzog Carl Eugen zum Thema. Der große Engel beschützt die Menschen, die in Frieden und im Wohlergehen leben, in einem Land, in dem Wein wächst und der Ackerbau floriert, wie man am einträchtigen Zusammensein des Weingottes Bacchus mit Ceres, der Göttin des Ackerbaus, sehen kann. 

 

SEHNSUCHT NACH EINER GUTEN WELT 

Hofmaler Nicolas Guibal hat in den 1760er Jahren hier ein Ideal gemalt, eine geschönte Sicht auf die Welt: Dem Herzogtum und den Menschen in Württemberg bekam die verschwenderische Herrschaft des Herzogs Carl Eugen nicht besonders. Dem Gemälde Guibals merkt man davon nichts an: Er zeigt das Ideal, ein Sehnsuchtsbild einer wohlgeordneten Welt – und damit passt seine idealisierte Darstellung auch gut zu Weihnachten mit seiner versöhnlichen Botschaft.

 

ENGEL IM SCHLOSS?

Engel sind himmlische Wesen, die es in allen Religionen gibt, nicht nur im Christentum. Sie haben Menschengestalt und dienen oft als Boten zwischen der himmlischen Ebene und den Menschen. Auch die Flügel als Erkennungsmerkmal waren schon bei den alten Kulturen im Zweistromland oder in Ägypten bekannt. Umstritten ist, ob Engel männlich oder weiblich sind – aber das ist auch von geringer Bedeutung. In der Kunst lösten sich die Engel bald von der christlichen Bindung – Maler und Bildhauer setzten, wie auch Nicolas Guibal, die schönen, geflügelten Gestalten als Boten für alles Himmlische und Überirdische ein. Ab der frühen Renaissance finden sich die kleinen Kinderengel – etwa auf italienischen Kunstwerken des frühen 15. Jahrhunderts. Ihre Vorbilder sind beispielsweise die antiken Eroten, geflügelte Liebesgötter. Die anrührenden Kinderköpfe mit Flügelchen eroberten die Kunst und wurden geradezu populäre Himmelsgestalten.

 

VORFREUDE AUF DIE ZEIT NACH CORONA

Die Teams der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sehnen sich nach ihren Gästen: Denn alle arbeiten in den Monumenten des Landes, weil sie die Schönheiten ihres Schlosses präsentieren und die Geschichten und Geschichtchen aus den vergangenen Jahrhunderten erzählen wollen. Während der Zeit der Corona-Schließung entfalten sie jetzt ihre Kreativität – und manche ziehen mit der Kamera los, um besonders schöne Details aufzuspüren.

 

SERVICE UND INFORMATION

Das Schloss Solitude ist aufgrund der aktuellen Covid-19-Pandemie wie alle Monumente des Landes mindestens bis zum 10. Januar 2021 geschlossen.

 

INFORMATIONEN SCHLOSS SOLITUDE

Schloss Solitude

70197 Stuttgart

Telefon +49(0)7 11.351 47 72

info@schloss-solitude.de

Download und Bilder