Dienstag, 19. April 2016

Schloss Solitude, Stuttgart | Sonstige Veranstaltungen CHINESISCHER KULTURTAG AM 24. APRIL

Die Verbindung ist so alt wie die Solitude: Der barocke Bauherr Herzog Carl Eugen liebte alles Ostasiatische. Daran knüpft am Sonntag, 24. April, der Chinesische Kulturtag auf der Solitude an. Traditionelle Tänze, Schriftkunst und Teezeremonie – das steht an diesem Wochenende auf dem Programm, das eindrucksvolle Bilder und Erlebnisse verspricht.

Am Sonntag: Die Solitude ganz im Zeichen der chinesischen Kultur

Die Verbindung ist so alt wie die Solitude: Der barocke Bauherr Herzog Carl Eugen liebte alles Ostasiatische. Daran knüpft am Sonntag, 24. April, der Chinesische Kulturtag auf der Solitude an. Traditionelle Tänze, Schriftkunst und Teezeremonie – das steht an diesem Wochenende auf dem Programm, das eindrucksvolle Bilder und Erlebnisse verspricht.

CHINESISCHER KULTURTAG AM 24. APRIL
Entstanden ist der Chinesische Kulturtag aus einer Kooperation mit dem Stadtmuseum Gerlingen, dessen Ausstellung „Chinabeziehungen – von Chinoiserien, Missionaren und Globalisierung“ genau am 24. April endet; der „Chinesische Kulturtag“ bildet zugleich die Abschlussveranstaltung der viel beachteten Ausstellung. Das Programm am Chinesischen Kulturtag gestaltet die Chinesische Schule Stuttgart e.V. als Kooperationspartner der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Um 12 Uhr beginnen die Angebote zur chinesischen Kultur – sie dauern bis 17 Uhr.

KULTURTAG ALS REVERENZ AN TRADITIONSREICHE VERBINDUNG
Tanzende Drachen, fliegende Schwerter und kunstvolle Schriftzeichen: An diesem Sonntag kann man auf der Solitude in eine uralte und bis heute lebendige Kulturtradition eintauchen. Auch 250 Jahre nach der Glanzzeit der Solitude ist die Exotik immer noch so stark wie im Barock, als das Fremde aus Ostasien die Menschen des 18. Jahrhunderts begeisterte. Am Sonntag wird die Chinesische Schule Stuttgart e.V. Traditionen der asiatischen Kultur und faszinierende Künste präsentieren. Zu bewundern sind chinesische Scherenschnitte, geheimnisvolle Schriftkunst, die Kalligrafie – und natürlich die chinesische Teekultur. Eindrucksvoll ist der Löwentanz, der traditionell zum Neujahrsfest der Chinesen aufgeführt wird. Zudem dient er bei Einweihungen von wichtigen Gebäuden oder bedeutenden Ereignissen als glückbringendes Ritual – zunehmend auch außerhalb Chinas. Dass die populäre Tanztradition auch heute noch lebt, zeigt die Vorführung eines San-Taizi-Techno-Tanzes, der aus einer Verbindung von traditioneller taiwanischer Volksreligion mit modernen westlichen Einflüssen entstand. Mit dem Tai-Chi-Schwerttanz wird eine besondere Form der inzwischen weltweit praktizierten Kampfkunst präsentiert.

CHINOISERIEN IN SCHLOSS SOLITUDE
Vor 250 Jahren waren die Beziehungen zwischen Württemberg und Ostasien intensiv: Alles Chinesische war im 18. Jahrhundert exotisch, attraktiv und oft künstlerisches Vorbild. Für Herzog Carl Eugen, den Bauherrn des Lustschlosses Solitude, war es daher klar, dass „Chinoiserien“ zur Ausstattung seines exquisiten Projektes auf der Anhöhe über Stuttgart gehörten. Das weiß man schon lange – jetzt aber hat die aktuelle Ausstellung im nahen Stadtmuseum Gerlingen noch einmal die Aufmerksamkeit auf diese traditionsreiche Beziehung gelenkt.

KOOPERATION MIT DEM STADTMUSEUM GERLINGEN
„Unsere Kooperation mit dem Stadtmuseum Gerlingen ist von jeher gut und eng“, erklärt Birgit Strobel, als stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung Ludwigsburg für Schloss Solitude und sein Programm zuständig. Als im Rahmen der aktuellen Ausstellung im Gerlinger Museum deutlich wurde, wie prägend damals Vorbilder und exotische Importe aus China für das Lustschloss des Herzogs waren, „da wollten wir diese Erkenntnisse auch gleich am Originalschauplatz, bei uns im Schloss, fruchtbar werden lassen“, sagt Birgit Strobel.

CHINESISCHE SPUREN ÜBERALL AUF DER SOLITUDE
Herzog Carl Eugen, der ab 1763 sein Lustschloss bauen ließ, richtete in der Solitude ein rotes Lack-Kabinett ein – die ostasiatische Lackkunst fand man im 18. Jahrhundert besonders faszinierend. Die Räume schmückten zahlreiche kostbare importierte Porzellanvasen aus China und Japan. In manchen Räumen waren die Wände mit „weiß geblumtem peking“ bespannt, also mit Stoffen nach ostasiatischen Mustern. Besonders kostbar ist die Rückwand des herzoglichen Prunkbettes aus bestickter Seide mit chinesisch anmutenden Figuren. Auch in den berühmten Gartenanlagen von Schloss Solitude hinterließ die Chinabegeisterung der Zeit ihre Spuren: So entstand hier ab 1767 das „Chinesische Haus“. Das Bauwerk nach dem Vorbild einer Pagode schmückten Glöckchen und chinesische Figuren. Die Ausstattung des Chinahauses, unter anderem Papageien und Kakadus, stammte aus der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur. Wie fast alles in den großen Solitude-Gärten ist auch vom Chinesischen Haus heute nichts mehr erhalten. Die Papageien und Kakadus, farbenprächtige Figuren der Porzellanmanufaktur, gehören heute noch zu den Glanzstücken der Sammlung im Keramikmuseum in Schloss Ludwigsburg.

SERVICE
CHINESISCHER KULTURTAG
24. April, 12 bis 17 Uhr.
Eintritt: 4 Euro (ermäßigt: 2 Euro)

ÖFFNUNGSZEITEN SCHLOSS SOLITUDE
1. April bis 31. Oktober
Di – Sa 10 – 12 Uhr und 13.30 – 17 Uhr. So und Feiertage 10 – 17 Uhr

KONTAKT
Schloss Solitude
70197 Stuttgart
Telefon +49(0)7 11.69 66 99
Telefax +49(0)7 11.6 20 50 51
info@schloss-solitude.de

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