Donnerstag, 1. Oktober 2015

Schloss Solitude, Stuttgart | Sonstige Veranstaltungen LESUNG IM RAHMEN DES BAROCKJAHRES

Auch wenn oder vielleicht gerade weil man seinen schwäbischen Dialekt zeit seines Lebens herausgehört haben soll: Aus der Literaturgeschichte ist der große Klassiker Friedrich Schiller nicht wegzudenken. Was das Schwabenland für Schiller bedeutet und umgekehrt, darüber spricht der bekannte Literaturwissenschaftler und Autor Rüdiger Safranski am 9. Oktober um 19.00 Uhr auf Schloss Solitude. Die Veranstaltung ist der letzte Termin, der im Rahmen des Themenjahres Barock der Staatlichen Schlösser und Gärten auf der Solitude stattfindet.

Rüdiger Safranski liest im Weißen Saal

Auch wenn oder vielleicht gerade weil man seinen schwäbischen Dialekt zeit seines Lebens herausgehört haben soll: Aus der Literaturgeschichte ist der große Klassiker Friedrich Schiller nicht wegzudenken. Was das Schwabenland für Schiller bedeutet und umgekehrt, darüber spricht der bekannte Literaturwissenschaftler und Autor Rüdiger Safranski am 9. Oktober um 19.00 Uhr auf Schloss Solitude. Die Veranstaltung ist der letzte Termin, der im Rahmen des Themenjahres Barock der Staatlichen Schlösser und Gärten auf der Solitude stattfindet.

JUGENDJAHRE AUF SCHLOSS SOLITUDE
„Schiller – der Schwabe“ ist der Titel der Lesung Safranskis, Autor der 2004 erschienen Biografie „Schiller oder die Erfindung des schwäbischen Idealismus“. Beginn ist um 19.00 Uhr im Weißen Saal – und diesen Ort dürfte auch der junge Schiller gut gekannt haben. Der in Marbach geborene und in Ludwigsburg aufgewachsene Friedrich Schiller kam mit 13 Jahren auf die herzogliche Hohe Karlsschule auf Schloss Solitude. Obwohl sich der empfindsame junge Mann schwer tat mit dem militärischen Drill der Schule, beendete er sein Medizinstudium und wurde Militärarzt. Gleichzeitig begann er zu schreiben.

DER HEIMAT VERBUNDEN
Für sein Drama „Die Räuber“ wurde der junge Dichter zugleich gefeiert und kritisiert. Als das Stück im „Ausland“, im kurpfälzischen Mannheim, erstmals aufgeführt wurde, ließ Herzog Carl Eugen Schiller festnehmen und erteilte ihm schließlich ein ausdrückliches Schreibverbot. Der freiheitsliebende junge Schriftsteller wollte sich der herzoglichen Willkür nicht unterwerfen und floh aus dem Land – während auf der Solitude ein großes Fest von Herzog Carl Eugen stattfand. Wie sehr Schiller trotz schlechter Erfahrungen mit dem Herzog seiner schwäbischen Heimat treu blieb, zeigt Rüdiger Safranski in seinem Vortrag „Schiller – der Schwabe“.

ABSCHLUSS DES BAROCKJAHRES
Die Lesung bildet den Abschluss des Programms zum Barockjahr auf Schloss Solitude. In 16 Schlössern, Klöstern, Gärten und Festungen haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg 2015 die Epoche des Barock präsentiert. Das Themenjahr, das 2015 zum ersten Mal stattfand, ermöglicht Besuchern mit Veranstaltungen vor Ort direkten Zugang zur Geschichte und Kulturgeschichte bedeutender Epochen.

RÜDIGER SAFRANSKI
Rüdiger Safranski wurde 1945 in Rottweil geboren; er lebt heute in Badenweiler. Der vielfache Literaturpreisträger lehrt als Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin. Safranski veröffentlichte mehrere Bücher über Schiller, über Goethe, über den deutschen Idealismus und die Romantik. Zuletzt erschien 2015 von ihm „Zeit, was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen“, ein aktuell viel beachtetes Buch, in dem er seine Leser auf die Suche nach dem Geheimnis der Zeit mitnimmt.

Download und Bilder