Miniatur-Porträt Friedrich Schillers, 1812, Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Hans Steinhorst

Eine ungestüme Jugend auf der SolitudeFriedrich von Schiller

Der wohl berühmteste Absolvent der Hohen Karlsschule ist Friedrich Schiller (1759–1805). Als Sohn eines württembergischen Offiziers war ihm eine Laufbahn am Herzogshof förmlich in die Wiege gelegt. Doch für den jungen Schiller schien dies undenkbar – da half nur noch die Flucht!

Bildnis des Vaters von Friedrich Schiller: Johann Kaspar Schiller, 1793, Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Hans Steinhorst

Sein Vater Johann Kaspar Schiller.

Wo verbrachte Friedrich Schiller seine Kindheit und Jugend?

Sein Geburtsort ist Marbach. Zusammen mit seinen fünf Schwestern wuchs Friedrich Schiller in der Residenzstadt Ludwigsburg auf. Hier war sein Vater als Offizier und Hofgärtner Carl Eugens tätig. Mit 13 Jahren trat Schiller in die Hohe Karlsschule auf der Solitude ein und begann ein Jurastudium. Später wechselte er zur Medizin und wurde Militärarzt.

Gefiel es Friedrich Schiller auf der Solitude?

Die empfindsame Seele des jungen Schülers litt von Anfang an unter dem strengen militärischen Drill, der an der Hohen Karlsschule herrschte. Kein Wunder – schließlich hieß sie damals noch „Militärakademie“ beziehungsweise „Militärische Pflanzschule“. Schiller beendete zwar sein Medizinstudium, aber innerlich widerstrebte ihm ein Leben im Dienste Herzog Carl Eugens von Württemberg. Fasziniert von den Schriften anderer Dichter, wandte er sich gleichzeitig der Schriftstellerei zu und schrieb das aufsehenerregende Theaterstück „Die Räuber“.

Schloss Solitude, Gemälde von Jean Adrien Claude Servadoni, um 1765

Schloss Solitude im Jahr 1765.

Bildnis Friedrich Schiller von Franz Gerhard von Kügelgen, 1808, Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Hans Steinhorst

Friedrich Schiller im Profil.

Wurden seine frühen Schriften überall bejubelt?

Mit dem Erfolg des Dramas „Die Räuber“, das im „ausländischen“ Mannheim uraufgeführt wurde, kam Kritik an Schiller auf. Wegen unerlaubten Reisens nach Mannheim ließ Carl Eugen den angehenden Dichterfürsten kurzzeitig inhaftieren und erteilte ihm anschließend sogar ein Schreibverbot. Freiheitsliebend, wie Schiller war, sah er nur noch einen Ausweg: die Flucht!

Schiller-Denkmal in Mannheim, errichtet 1862, Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Andrea Rachele

Schiller-Denkmal in Mannheim.

Wann verliess der Dichter Württemberg?

Die Ankunft des russischen Großfürstenpaares 1782 würdigte Carl Eugen mit einem rauschenden Fest, das alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Schiller konnte – vom Herzog unbemerkt – das Land verlassen. Er ließ sich in Weimar nieder. Seine Zeitgenossen schätzten ihn, er erhielt sogar einen Adelstitel. Mit seinen Werken ging er in die Literaturgeschichte ein. Übrigens: 1793 kam er nochmals zu Besuch nach Ludwigsburg.

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