Philippe de La Guêpière, Projets d'architecture, Frontispiz, Stuttgart Cotta 1752

Ein Franzose in württembergischen DienstenPhilippe de La Guêpière

Was hat er nicht alles gebaut in Württemberg! Als Hofbaumeister von Herzog Carl Eugen errichtete Philippe de La Guêpière (1715–1773) ein Schloss nach dem anderen und drückte jedem seinen Stempel auf. Auch die raffinierten Kulissen für die Hoffeste stammten häufig von ihm.

Profilbildnis Herzog Carl Eugens von Württemberg auf einer Medaille von etwa 1780, Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Dieter Jäger

Profil des Herzogs Carl Eugen.

Wann kam Philippe de La Guêpière nach Württemberg?

Wer konnte schon den hohen Ansprüchen Herzog Carl Eugens genügen? Kaum einem württembergischen Künstler gelang dies anfänglich. Deshalb ließ der Herzog häufig Künstler aus Frankreich oder Italien kommen und zahlte auch hohe Löhne, um sie an seinem Hof zu halten. 1752 verpflichtete er den französischen Architekten Philippe de La Guêpière.

Luftansicht vom Neuen Schloss in Stuttgart, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Achim Mende

Das Neue Schloss in Stuttgart.

Woher stammte der Architekt?

Philippe de La Guêpière ist in der Nähe von Paris geboren und absolvierte in den 1730er-Jahren sein Studium an der Pariser Académie Royale d’architecture. Bestens vertraut mit der aktuellen Pariser Mode und den neuen, frühklassizistischen Architekturformen kam er nach Württemberg. Er wurde von Carl Eugen zum Oberbaudirektor ernannt und sollte den bereits begonnenen Bau des Neuen Schlosses in Stuttgart fertig stellen.

Ansicht der Gartenseite von Schloss Solitude mit Freitreppe und Altan, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Joachim Feist

Schloss Solitude diente als Rückzugsort.

Was hat de La Guêpière für den Herzog in Württemberg gebaut?

Wer schon von Herzog Carl Eugen gehört hat, weiß, dass er sich nicht mit einem Schloss zufrieden gab. Parallel zum Neuen Schloss in Stuttgart ließ er von seinem Architekten das Ludwigsburger Schloss modernisieren. Außerdem errichtete de La Guêpière unweit von Ludwigsburg das Seeschloss Monrepos und schließlich kam noch Schloss Solitude hinzu. Hier lässt sich der frühklassizistische Stil des Franzosen am besten nachvollziehen.

Außenansicht von Schloss Monrepos in Ludwigsburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Steffen Hauswirth

Schloss Monrepos in Ludwigsburg.

Konnte er alle Bauaufträge fertig stellen?

Die Launen des Herzogs machten es dem Architekten sicher nicht einfach. Aber auch seine Bauprojekte verliefen nicht reibungslos. Das Seeschloss Monrepos drohte im See zu versinken. Das Neue Schloss brannte aus, kaum dass es fertig eingerichtet war. 1768 verließ de La Guêpière schließlich den württembergischen Hof und ging nach Paris zurück.

Besuchen Sie das Carl-Eugen-Appartement in Schloss Ludwigsburg, das von Philippe de La Guêpière als Gesellschaftsappartement eingerichtet wurde.

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